Fangschrecken
Stark verlängertes erstes Brustsegment




Bei den Fangschrecken, wie zum Beispiel bei der Europäischen Gottesanbeterin (Mantis religiosa), ist das erste Brustsegment stark verlängert und das erste Beinpaar zu Fangbeinen umgebildet, mit denen die Beute ergriffen und festgehalten wird. Die meisten Arten ernähren sich von Insekten und Spinnen, größere Vertreter können sogar junge Schlangen, Vögel und kleine Säugetiere fangen. Meist sind sie Lauerjäger, die gut getarnt über einen längeren Zeitraum unbeweglich ausharren und wenn sich Beute nähert, blitzschnell zuschlagen. Als Tarnung ahmen sie Blätter und Zweige nach, oder sogar Blumen und Blüten wie die Afrikanische Blütenmantis (Pseudocreobotra wahlbergii).
Da die Männchen oft sehr viel kleiner als die Weibchen sind und so in deren Beuteschema fallen, geht der Paarung ein ausgedehntes Balzverhalten voran, in dem die Männchen ihr Interesse eindeutig zu verstehen geben. Trotzdem kann es vorkommen, dass noch während der Begattung das Männchen vom Weibchen teilweise oder vollständig verspeist wird (Kannibalismus). Die Eier werden, wie bei den Schaben, in Eipaketen abgelegt, in denen sie vor schädlichen Umwelteinflüssen geschützt sind. Ein Eipaket kann von 10 bis zu 300 Eier enthalten. Es gibt einige Arten, bei denen auch Jungfernzeugung, also die Entwicklung der Nachkommen aus unbefruchteten Eizellen, möglich ist. Dabei entstehen aber nur weibliche Nachkommen.
Fundort
Bisamberg > Wien > ÖsterreichAbteilung / Sammlung
2. Zoologie (Insekten) > NOaSSammlungseingang: 16.10.2011, D. Zimmermann
Im Alte Reich in Ägypten wurden sie verehrt, bei Ausgrabungen fand man immer wieder kleine Sarkophage, in denen eigens mumifizierte Gottesanbeterinnen beigesetzt waren. Im Grab des Pharao Ramses II (ca. 1303 - 27. 6. 1213 v. Chr.) ist eine Gottesanbeterin als Wandmalerei abgebildet.