Die Coleoptera-Sammlung
Die "Wiener Koleopterologie" blickt auf eine lange Tradition zurück




Die "Wiener Koleopterologie" blickt auf eine lange Tradition zurück; sie war im 19. Jahrhundert sogar so populär, daß man im Jahre 1894 eine Straße nach dem Wiener Käferforscher Ludwig Redtenbacher benannte - die "Redtenbachergasse" im 16. und 17. Bezirk existiert heute noch!
16 Inhalte zum Sammlungsthema "Coleoptera"
Käfer mit Boxhandschuhen
Manche Insektengruppen haben bemerkenswerte funktionelle Anpassungen ...
MehrDer Größte Käfer
Der Riesenbockkäfer, Titanus giganteus (L., 1771), gilt als der ...
MehrSchwimmkäfer aus der ...
Im Jahr 2006 konnte die Käfersammlung des NHM Wien einen Zuwachs ...
MehrSchädlich oder nur lästig?
Wer kennt und liebt sie nicht, die lauen Spätsommerabende? Man ...
MehrDer Kleinste Käfer
Mit einer Gesamtlänge von 0,45–0,55 mm ist Baranowskiella ehnstromi ...
MehrNovara-Expedition
Die Novara-Expedition (1857–1859) der Fregatte SMS Novara war ...
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Die Familie der Kurzflügler (Staphylinidae) ist mit ca. 60.000 ...
MehrEiner für alle, alle ...
In Zeiten, in denen finanzielle Resourcen zum limitierenden Faktor ...
MehrKäferlarven als Inventar- ...
Die Käfersammlung des NHM Wien umfasst ca. 4 Millionen Exemplare ...
MehrSchwimmkäferforschung ...
In Rahmen von XXV. International Congress of Entomology (29.09-04.10.2016, ...
MehrBiodiversitätsforschung ...
Die Union of Myanmar (früher "Burma“) galt wegen der jahrelangen ...
MehrGemeiner Gelbrand
Der Gemeine Gelbrand, Dytiscus marginalis, ist die am besten ...
MehrHerkuleskäfer
Der Herkuleskäfer ist eine Art aus der Familie der Blatthornkäfer. ...
MehrEvolution einer hyperdiversen ...
In den Jahren 2012-2017 wurde ein umfangreiches FWF-Projekt am ...
MehrHirschkäfer
Hirschkäfer leben meist in der Nähe von Eichen und können bis ...
MehrSchwimmkäferforschung ...
Im März 2017 unternahm Frau Dr. H. Shaverdo im Rahmen der internationalen ...
MehrAbteilung / Sammlung
2. Zoologie (Insekten) > ColeopteraZusatzinformation
Ludwig Redtenbacher (1814-1876) kann als Begründer der Käfersammlung des Naturhistorischen Museums in Wien angesehen werden. Seine Sammlung war allerdings noch im alten Hofnaturalienkabinett in der Wiener Hofburg aufgestellt. 1889 wurde das neue k.k. Naturhistorische Hofmuseum (das heutige Naturhistorische Museum Wien) eröffnet und alle Sammlungen übersiedelt; ein Großteil der Sammlung Redtenbacher, einschließlich der Typusexemplare, ist auch heute noch im Originalzustand erhalten.
Redtenbachers Nachfolger war der wohl bedeutendste Österreichische Coleopterologe Ludwig Ganglbauer (1856-1912). Als Kustos der Käfersammlung widmete er sich intensiv dem Ausbau der Sammlung und verfaßte neben 100 "kleineren" Publikationen die leider unvollständig gebliebene mehrbändige Monographie "Die Käfer von Mitteleuropa". Seine Sammlung einschließlich der Typenexemplare ist auch heute noch das Grundgerüst eines beträchtlichen Teiles der Käfersammlung des Wiener Museums.
Nach Ganglbauer übernahm der Zoogeograph und Eiszeitforscher Karl Holdhaus die Leitung der Käfersammlung bis 1949, ihm folgte der "Staphylinidenpapst" Otto Scheerpeltz bis 1953. Friedrich Janczyk verwaltete die Sammlung bis zu seinem plötzlichen Tod 1985; seit dieser Zeit sind Heinrich Schönmann, Manfred Jäch und Harald Schillhammer für die wissenschaftliche Betreuung der Käfersammlung zuständig.
Die auf die Aera Redtenbacher-Ganglbauer zurückgehenden Sammlungsbestände wurden bis heute durch den Erwerb zahlreicher Sammlungen wesentlich erweitert; die Namen einiger Sammler seien hier stellvertretend angeführt: Sartorius, Ullrich, Miller, Türk, Eppelsheim, Waltl, Hampe, Paganetti-Hummler, Wingelmüller, Kaufmann, Pinker, Plason, Minarz, Konschegg, Strupi, Kusdas, Scheuch, Heberdey, Netolitzky-Meyer, Grundmann, Winkler, Scheerpeltz, Schedl, Kirschenhofer, Lebisch, M. Schmid, Lechner, Kühnelt, Probst, Majer, Schubert, u.a. Die Käfersammlung enthält derzeit mehr als 3 Millionen trocken präparierte Exemplare, daneben werden noch unzählige in Flüssigkeit fixierte Exemplare gelagert. In den vergangenen zehn Jahren war ein durchschnittlicher Zugang von mehr als 60.000 Exemplaren pro Jahr zu verzeichnen! Die systematische Aufstellung der Sammlung folgte bis in die 80er Jahre im wesentlichen dem "Coleopterorum Catalogus" von W.Junk & S.Schenkling. Erst in jüngster Zeit wird bei wissenschaftlich gut bearbeiteten Gruppen, wie vor allem bei den Wasserkäfern, eine moderne, taxonomisch aktuelle Aufstellung im "Unit-System" durchgeführt.