Die Jüngere-Eisenzeit-Sammlung
Jüngere Eisenzeit und Latènekultur




Die Objekte der Sammlung Jüngere Eisenzeit des Naturhistorischen Museums stammen zu einem großen Teil aus den ehemaligen k. und k. Gebieten.
Zu den schönsten und ältesten Stücken zählt die Situla von Kuffern. Auf dem aus Bronzeblech getriebenen kleinen Kübel findet sich die einzige figürliche Darstellung, die auf einem Gefäß dieser Art nördlich der Alpen bislang gefunden wurde. Das umlaufende Band zeigt Bilder aus dem Leben eines keltischen Herrn. Neben einer Szene, die einen Mann im Kreise seiner Diener zeigt, sind ein Boxkampf und ein Pferderennen dargestellt. Die zweite Hälfte des Bilderfrieses nimmt die Darstellung eines Wagenrennens ein. Ebenfalls in die frühe Zeit des Latène gehören die Gräberfeldfunde aus Wien XXI (Leopoldau) und zahlreiche Fibeln aus dem Bronzekessel-Depotfund von Duchcov (Tschechische Republik). In diesem Kessel fanden sich neben Bronzearmringen und Bronzeringen auch hunderte Bronzefibeln. Diese Duxer Fibeln sind charakterisiert durch einen zurückgebogenen Fuß mit kugelförmiger oder ähnlich gestalteter Fußzier und beidseitigen 2-3 windigen Spiralen.
14 Inhalte zum Sammlungsthema "Jüngere Eisenzeit"
Rituell zerstörte eiserne ...
Bei der Druidenkrone handelt es sich um einen rituell zerstörten ...
MehrRömisches Öllämpchen
Die Öllampe steht hier stellvertretend für viele römischen Errungenschaften, ...
MehrHenkelschalen mit hörnerartigen ...
In den Gräbern Nr. 2, Nr. 5 und Nr. 11 von insgesamt 13 geborgenen ...
MehrDas Helmdepot von Arce
Auf einem der Hügel der etruskischen Stadt Vetulonia wurde in ...
MehrKeltische Münzprägung
Um 300 v. Chr. prägten die Kelten die ersten eigenen Münzen als ...
MehrSchmuck mit Kaurischnecken
Das Gräberfeld von Prozor (Kroatien) gehört zur Japodischen Kulturgruppe. ...
MehrEiserner durchbrochen ...
Derartige Gürtelhaken dienten zum Verschließen des Waffengurts. ...
MehrBodenstein einer steinernen ...
In steinernen Handdrehmühlen, die aus einem Bodenstein und einem ...
MehrSitula von Kuffern
Die bekannte Situla von Grab 1 weist drei umlaufende Zonen auf, ...
MehrHolzurne mit bronzenen ...
Die insgesamt fünfundzwanzig in einer kleinen Grube gefundenen ...
MehrKeltisches Quellheiligtum ...
Um eine ehemalige Quelle fünf Meter unter der Erde fanden Arbeiter ...
MehrKeltische Zentralsiedlung ...
Die Fundstelle ist aufgrund zahlreicher Altfunde, wie drei eiserne ...
MehrSchnabelschuhfibel aus ...
Bei der Schuhfibel von Leopoldau handelt es sich um eine zweigliedrige ...
MehrCernunnos, schädelechtes ...
Die Hirschgeweihstange eines Zehnenders ist keine Abwurfstange, ...
MehrAbteilung / Sammlung
Prähistorie > Jüngere EisenzeitZusatzinformation
Um 500 v. Chr. läuteten außenpolitische Umwälzungen und soziale wie religiöse Veränderungen in ganz Europa die Epoche der historischen Kelten ein. Unter den Begriffen Keltoi oder Galater bzw. Celtae oder Galli werden unterschiedliche ethnische Völkerschaften zusammengefasst, die sich stets ihre Eigenständigkeit bewahrten, aber durch ihre indoeuropäische Sprache und gemeinsame materielle und geistige Kultur miteinander verbunden waren. Die Kelten zählten im 4. Jahrhundert neben den Persern und Skythen zu den bedeutendsten barbarischen Völkern der damaligen Welt.
In fast allen Lebensbereichen setzte ein Neubeginn ein. Es entstand der ornamentale Latènestil, die schnellrotierende Töpferscheibe ermöglichte eine industrielle Keramikproduktion, Pflüge mit eiserner Schar eine effiziente Landwirtschaft und die eigene Münzprägung leichteren Handel.