Die Bronzezeit-Sammlung
Funde sehr verschiedener Kulturgruppen




Aus der Frühbronzezeit beinhaltet die Sammlung des Naturhistorischen Museums Funde sehr verschiedener Kulturgruppen. Diese sind nach bedeutenden mitteleuropäischen Fundorten in der ehemaligen Donaumonarchie benannt, wie unter anderem nach Aunjetiz (Ún?tice) in Böhmen, Unterwölbling in Niederösterreich oder Wieselburg (Moson) in Westungarn.
Auch Funde aus Mühlbach am Hochkönig (Salzburg), wo sich eines der ältesten Kupferbergwerke Österreichs befindet, gehören zur Sammlung. Der Betrieb dieses Bergwerks lässt sich ab etwa 1800 v. Chr. Nachweisen. Das Kupfer, das zur Herstellung der weltberühmten Himmelsscheibe von Nebra verwendet wurde, stammt aus dieser Erzlagerstätte. Kupfererz wurde in der frühen Bronzezeit in den Lagerstätten am Hochkönig mit Tüllenpickeln aus dem Gestein gelöst, eingeschmolzen und zu jenen ringförmigen Barren verarbeitet, von denen mehrere zur Sammlung der Prähistorischen Abteilung gehören. Neben den Ringbarren sind auch fertige Werkstücke wie Armreifen, Beile und Messer aus Mühlbach am Hochkönig erhalten.
6 Inhalte zum Sammlungsthema "Bronzezeit"
Zaumzeug aus Bronze
Das Pferdegeschirr zählt zu den ältesten Zaumzeugen aus Metall ...
MehrReiche Frauentracht der ...
Bei archäologischen Ausgrabungen kann man vor allem den Bronzeschmuck ...
MehrSpätbronzezeitliches ...
Das Schwert war die typische Waffe der späten Bronzezeit. Es ...
MehrGoldene Prunkaxt aus ...
Die goldene Nackenkammaxt von Czofalva/?ufalau in Rumänien ist ...
MehrPrunkdolch von Maiersdorf
Der Prunkdolch von Maiersdorf mit seiner fantastischen Ritzverzierung ...
MehrGöttergaben oder Recycling?
In Wöllersdorf (Niederösterreich) wurden gesamt 61 Bruchstücke ...
MehrAbteilung / Sammlung
Prähistorie > BronzezeitZusatzinformation
Ein besonders schönes Stück aus der Mittleren Bronzezeit ist der Dolch von Maiersdorf, NÖ. Aus welchem Fundzusammenhang die viel bewunderte Bronzearbeit stammt, lässt sich nicht mit letzter Sicherheit bestimmen. Der Dolch wurde 1892 vom Naturhistorischen Museum aus dem Nachlass eines kaiserlichen Gesandten erworben und könnte als Opfergabe in ein Quellheiligtum in Maiersdorf gelangt sein. Die exakte Verarbeitung und die feinen Ritzverzierungen zeichnen diesen Prunkdolch aus.
Aus dem letzten Abschnitt der Bronzezeit, der Urnenfelderzeit, stammen die bekannten Funde aus Stillfried an der March , einer der bedeutendsten urgeschichtlichen Siedlungen in Österreich, die in dieser Periode einen Aufschwung erlebte und mächtige Befestigungsanlagen erhielt. Die Objekte, die das Naturhistorische Museum 1895 erworben hat, wurden vermutlich als Beigaben in einem Stillfrieder Grab gefunden. Neben Zierknöpfen und Bronzeblechen beinhaltete der Fund auch Bestandteile von Pferdegeschirren. Die beiden kompletten Zaumzeuge und die weiteren einzelnen Zaumzeugteile zählen zu den frühesten Belegen von Pferdegeschirren in Mitteleuropa.