Die Säugetiersammlung
Die Wissenschaft kennt knapp 6000 Säugetierarten




Säugetiere (wissenschaftlich: Mammalia) waren von je her für den Menschen von großem Interesse. Nicht nur, weil sie die wichtigsten Haus- und Nutztiere stellen und damit eine wichtige Rolle in unserer Kulturgeschichte spielen, sondern vor allem, weil sie die direkten Verwandten des Menschen sind.
Die Wissenschaft kennt knapp 6000 Säugetierarten, und regelmäßig werden neue entdeckt und beschrieben. Es gibt rezent drei Säugergroßgruppen: (i) die noch eierlegenden Kloakentiere (Monotremata, 5 Arten), deren bekanntester Vertreter das Schnabeltier ist und die auf Australien und Neuguinea beschränkt sind; (ii) die Beuteltiere (Marsupialia, 300-400 Arten) mit Koalas, Opossums und Kängurus, die auf dem amerikanischen Doppelkontinent, in Australien und Neuguinea verbreitet sind; sowie (iii) die weltweit vorkommenden Plazentatiere (Placentalia, über 5000 Arten). Zu letzteren gehören alle übrigen Säuger und damit auch die Großzahl derjenigen, die man in Zoos oder in Fernsehdokumentationen zu sehen bekommt – von Mäusen und Hasen über Affen, Raubtiere und Ameisenbären bis hin zu Nashörnern, Walen und Fledermäusen
8 Inhalte zum Sammlungsthema "Säugetiere"
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Der Gepard, der hier meisterhaft in vollem Sprint präpariert ...
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Auch bei diesem im Jahre 1806 in die Sammlung des Naturhistorischen ...
MehrAbteilung / Sammlung
1. Zoologie (Wirbeltiere) > SäugetiereZusatzinformation
Die Linie zu den Säugetieren hat sich vor ca. 300 Millionen Jahren von jener, die zu den Reptilien und Vögeln (den nächsten lebenden Verwandten der Säuger) führt, getrennt. Die Verzweigung, die auch zu den der Plazentatieren (und somit in weiterer Folge zum Menschen) führt, liegt bereits rund 160 Millionen Jahre zurück.
Morphologische Besonderheiten aller Säugetiere sind u. a. das Vorhandensein von Haaren, verschiedenartig ausgeprägten Zähnen (Schneide-, Eck- und Backenzähne) sowie drei Gehörknöchelchen im Mittelohr hinter dem Trommelfell (Steigbügel, Hammer und Amboss; andere Wirbeltiere haben entweder nur einen Steigbügel oder gar keine Gehörknöchelchen). Daneben gibt es viele Sondermerkmale des Schädels und des Kiefers und natürlich das namensgebende Merkmal – die Ernährung der Jungen mit Milch, also das Säugen. Da die Kloakentiere jedoch keine Zitzen haben (diese kommen nur bei Beutel- und Plazentatieren vor), ist der Begriff Säugetiere streng genommen nicht ganz korrekt – kleine Schnabeltiere lecken die Milch der Mutter auf und sind somit eigentlich keine Säuglinge, sondern vielmehr "Lecklinge“.
Die Sammlung des Naturhistorischen Museums umfasst über 80.000 Säugetiere aus allen Gruppen, darunter auch historisch wertvolle Exemplare aus dem späten 18. und frühen 19. Jh. sowie einige in historischer Zeit ausgestorbene Arten (u. a. Beutelwolf, Mondnagelkänguru, Quagga und Blaubock). Überwiegend handelt es sich bei den Beständen um Bälge, Skelettpräparate und Dermoplastiken.