Cernunnos, schädelechtes bearbeitetes Hirschgeweih
Teil einer Götterfigur aus Roseldorf


Die Hirschgeweihstange eines Zehnenders ist keine Abwurfstange, sondern ein schädelechtes Geweih, das von einem toten, eventuell sogar geopferten Tier entnommen wurde. Der Stirnzapfen wurde zugeschnitzt und durchlocht, die natürliche Rosette abgeschnitten und weiter oberhalb eine neue künstliche geschnitzt. Die Art der Zurichtung legt nahe, dass die Geweihstange ehemals in einer Götterfigur (Hirschgott Cernunnos) steckte. Rostspuren in der Durchlochung beweisen die Fixierung mit einem Eisenstift. Die vorletzte Geweihsprosse wurde ebenfalls abgeschnitten.
Datierung
Latènezeitum 300 v. Chr.
Fundort
Roseldorf > Niederösterreich > Österreich± 60 km vom NHM entfernt
Abteilung / Sammlung
Prähistorie > Jüngere EisenzeitSammlungseingang: Veronika Holzer 2002, Ausgrabung Roseldorf, Prähistorische Abteilung des NHM
Inventarnummer
R5-1-11-2-5012Website Abteilung
NHM - PrähistorieWebsite Sammlung
NHM - Sammlung Jüngere EisenzeitWeiter zum vorherigen und nächsten Objekt ...
Zusatzinformation
Wie die Druidenkrone wurde auch die Götterstatue mit dem Hirschgeweih absichtlich zerstört und somit für weitere Kulthandlungen unbrauchbar gemacht. Man deponierte beide Fundstücke gemeinsam in einem letzten zeremonielen Akt zur rituellen Schließung des Heiligtums im Opfergraben.