Thema:  Die osteologische Sammlung >  Leben und Leiden in der Vergangenheit

Knochenmarksentzündung an den Skelettresten eines 8–10-jährigen Kindes

Osteomyelitis
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Außen- und Innenseite des rechten Unterkieferastes mit taschenförmigem Knochenabbau); Foto: W. Reichmann, NHM Wien
Außen- und Innenseite des rechten Unterkieferastes mit taschenförmigem Knochenabbau); Foto: W. Reichmann, NHM Wien
Knochendünnschliff des rechten Unterkieferastes, die Pfeile verweisen auf die Aktivitätszonen; Foto: F. Novotny, NHM Wien
Knochendünnschliff des rechten Unterkieferastes, die Pfeile verweisen auf die Aktivitätszonen; Foto:  F. Novotny, NHM Wien
Röntgenbild der von der Knochenmarksentzündung betroffenen Knochen (2. Halswirbel, rechtes Schienbein und Unterkiefer; Foto: W. Reichmann, NHM Wien
Röntgenbild der von der Knochenmarksentzündung betroffenen Knochen (2. Halswirbel, rechtes Schienbein und Unterkiefer; Foto: W. Reichmann, NHM Wien

Am rechten Unterkiefer eines 8 – 10 jährigen Kindes ist ein taschenförmiger Knochenabbau mit massiver Reduktion des Zahnhalteapparats festzustellen. Im histologischen Knochendünnschliff sind Stellen mit Knochenaktivität zu beobachten. Außerdem ist der linke Bogen des 2. Halswirbels verdickt und das rechte Schienbein im oberen Bereich aufgetrieben. Verursacht sind diese Veränderungen durch eine Knochenmarksentzündung (hämatogene Osteomyelitis).

Datierung

Frühbronzezeit, Unterwölblinger Kultur

2020 bis 1770 v. Chr.

Fundort

Pottenbrunn (Ratzersdorf) > St. Pölten > Niederösterreich > Österreich

± 50 km vom NHM entfernt

Abteilung / Sammlung

Anthropologie > Osteologie

Sammlungseingang: 1991–1993 Ausgrabungen durch das Bundesdenkmalamt, Abteilung für Bodendenkmale, im Zuge des Baues der Kremser Schnellstraße S33; Grabungsleitung Johannes-Wolfgang Neugebauer und Alois Gattringer.

Inventarnummer

OSTE24835 (Grab 118)

Website Abteilung

NHM - Anthropologie

Website Sammlung

NHM - Sammlung Osteologie

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Zusatzinformation

Für die Untersuchung der krankhaften (pathologischen) Veränderungen früherer Populationen stellen archäologische Skelettfunde das primäre Quellenmaterial dar. Damit können wichtige Rückschlüsse auf die Lebens- und Umweltbedingungen gemacht werden.

Zitate

Novotny, F., 2005: Die krankhaften und traumatischen Veränderungen an den frühbronzezeitlichen Skelettresten des Gräberfeldes Pottenbrunn. In: Ch. Blesl, Das frühbronzezeitliche Gräberfeld von Pottenbrunn. Fundberichte aus Österreich. Mit einem Beitrag von Friederike Novotny, Materialheft A 15, 2005.
Gerold, F., 1997: Die krankhaften und traumatischen Veränderungen an den frühbronzezeitlichen Skelettresten des Gräberfeldes Pottenbrunn (Niederösterreich), mit besonderer Berücksichtigung der peri- und postmortalen Bruchmuster an den Schädelresten und Langknochen. Diplomarbeit an der Formal- und Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, 1997.

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