Thema:  Mollusca – Weichtiere

DNA Barcoding der Mollusken Österreichs

ABOL und die Molluskensammlung
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Belegexemplar einer Schnirkelschnecke (Cepaea nemoralis) mit Fotodokumentation für ABOL; Foto: NHM Wien
Belegexemplar einer Schnirkelschnecke (Cepaea nemoralis) mit Fotodokumentation für ABOL; Foto: NHM Wien
Material vorbereitet zur Beprobung im Labor; Foto: NHM Wien
Material vorbereitet zur Beprobung im Labor; Foto: NHM Wien
Lebendfoto eines Steinpickers (Helicigona lapicida) im Gelände; Foto: S. Schnedl
Lebendfoto eines Steinpickers (Helicigona lapicida) im Gelände; Foto: S. Schnedl
Freilandaufsammlungen in Vorarlberg ; Foto: M. Duda
Freilandaufsammlungen in Vorarlberg ; Foto: M. Duda

Im Rahmen der österreichischen DNA-Barcoding-Initiative (ABOL), deren vorrangiges Ziel die Erstellung einer Referenzdatenbank für alle heimischen Organismen ist, wurden im Rahmen eines Pilotprojektes die heimischen Schnecken und Muscheln untersucht. DNA Barcoding bezeichnet eine standardisierte molekulargenetische Methode zur Charakterisierung und Unterscheidung von Arten mittels bestimmter DNA-Sequenzen. Dies funktioniert auch bei schwer bestimmbaren Arten und anhand von Geweberesten und DNA-Spuren. Wenn eine derartige Datenbank aufgebaut ist, können Arten rasch, sicher und kostengünstig für zahlreiche Anwendungen bestimmt werden. Insgesamt konnten zwischen 2014-2017 über 550 DNA-Barcodes von 207 Mollusken-Arten erfolgreich gewonnen werden. Damit sind etwas über die Hälfte der heimischen Weichtiere für das Projekt positiv erfasst und dokumentiert. Für die restlichen Arten gilt es vor allem technischen Schwierigkeiten zu meistern: etwa schwer zu findende oder sehr seltene Arten, aber auch schwierige Präparation oder Probleme bei der Gewinnung von DNA – vor allem bei besonders kleinen Arten. Eine Herausforderung, die die beteiligten ExpertInnen für die kommenden Jahre weiterhin beschäftigen wird.

Datierung

2017

Fundort

Vorarlberg > Österreich

± 510 km vom NHM entfernt

Abteilung / Sammlung

3. Zoologie (Wirbellose ohne Insekten) > Mollusca

Sammlungseingang: 2017, Anita Eschner

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Zusatzinformation

Von den ca. 400 heimischen Arten sind über 1/3 aller Schnecken- und Muschelarten gefährdet, d.h. in unterschiedlichem Ausmaß vom Aussterben bedroht. Auch der Anteil der ausschließlich in Österreich zu findenden Arten (Endemiten) ist mit 19,3% unter allen heimischen Tiergruppen am höchsten. Verschiedene Weichtiere werden auch gerne als Indikatorarten zur Beurteilung von Lebensräumen herangezogen und haben eine hohe Naturschutzrelevanz. Darum stellen sie eine ideale Organismengruppe für Biodiversitätsstudien dar und mit Hilfe des DNA Barcodings soll eine Bestimmung und sichere Zuordnung erleichtert werden.

Zitate

DUDA, M., SCHINDELAR, J., MACEK, O., ESCHNER, A. & KRUCKENHAUSER, L. (2017): First record of Trochulus clandestinus (Hartmann, 1821) in Austria (Gastropoda: Eupulmonata: Hygromiidae)– Malacologica Bohemoslovaca, 16: 37-43. ISSN 1336-6939
ESCHNER, A., KRUCKENHAUSER, L. & DUDA, M. (2015): DNA-Barcoding Mollusken – Verborgene Diversität. Extended Abstract, Acta ZooBot Austria 152: 179-181.
KRUCKENHAUSER, L., ESCHNER, A. & DUDA, M. (2016): ABOL Mollusken - Barcoding im Schneckentempo? – Acta ZooBot Austria, 153: 169-171.

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