Der Fischbandwurm
Diphyllobotrium latum (Linne, 1758)

Der Fischbandwürmer sind Plattwürmer, die bis zu 20 m lang werden und im Menschen und anderen fischfressenden Säugern parasitieren. Der erwachsene Wurm lebt im Dünndarm und scheidet Millionen von Eiern aus. Werden diese von Kleinkrebsen aufgenommen, entwickeln sich in diesen Erstlarven. Wenn sie in einen Fisch gelangen, entwickelt sich in diesem ein weiteres Larvenstadium. Wird dieser oder ein weiterer Fischwirt von einem fischfressenden Säugetier verschluckt, wächst in dessen Darm der Bandwurm heran. Der komplette Zyklus des Fischbandwurms wurde erst 1917 aufgeklärt.
In früheren Zeiten war auch die anatomische Unterscheidung der großen Bandwürmer des Menschen noch unklar. Der "große Helminthologe“ Johann Gottfried Bremser, der am Naturalienkabinett in Wien die weltweit größte Sammlung von Eingeweidewürmern anlegte, befasste sich auch intensiv mit dieser Art. Erstmals bildete er Details des Fischbandwurms ab, die dessen Unterscheidung von Rinder- und Schweinebandwurm klärte. Die Schwierigkeit bestand darin, den Kopf des Wurmes zu erhalten, weil der bei "Wurmkuren“ oft im Darm haften blieb und daher in den Stuhlproben fehlte. Seinen vollständigen Wurm erhielt Bremser vom deutschen Gelehrten Samuel Thomas Sömmerring, der ihn sich "selbst abgetrieben“ und Bremser zum Geschenk gemacht hatte.
Datierung
um 1815Fundort
München > Deutschland± 350 km vom NHM entfernt
Größe
das Objekt ist ca. 5m langAbteilung / Sammlung
3. Zoologie (Wirbellose ohne Insekten) > Evertebrata VariaSammlungseingang: Samuel Thomas Sömmerring, 1815
Inventarnummer
NHMW-EV-3355Website Abteilung
NHM - 3. Zoologie (Wirbellose ohne Insekten)Website Sammlung
NHM - Sammlung Evertebrata VariaWeiter zum vorherigen und nächsten Objekt ...
Zusatzinformation
Fischbandwurm aus einem Menschen, vermutlich jener, von Bremser 1819 abgebildete.