Entwicklung des Schweinebandwurms als Wachsmodell
Taenia solium (Linnee, 1758)

Schweinebandwürmer sind Plattwürmer, die mehrere Meter lang werden und im Menschen parasitieren. Die erwachsenen Würmer leben im Dünndarm und scheiden Millionen von Eiern aus. Werden diese von Schweinen aufgenommen, schlüpfen in deren Darm winzige Larven, die sich durch die Darmwand bohren und in der Muskulatur einkapseln. Wird das "finnige“ Fleisch von einem Menschen roh verspeist, beginnt der Kreislauf von neuem. Der Mensch fungiert aber auch als Zwischenwirt und wird somit auch Träger der Finnen, was zu viel ernsthafteren Komplikationen führt wie der Bandwurm im Darm.
Die Entwicklung und der Infektionsmodus wurden erst in den 1860er Jahren entschlüsselt. Erst dann konnte sinnvolle Bekämpfung durch Hygiene und Fleischbeschau einsetzen. Die Wachsmodelle, die die Stadien stark vergrößert veranschaulichen, wurden vom italienischen Wachsbossierer Egisto Tortoni aus Florenz unter wissenschaftlicher Anleitung von Professor Pietro Marchi gefertigt, und waren bei der Wiener Weltausstellung 1873 als brandneue Erkenntnis der Wissenschaft ausgestellt. Das Naturhistorische Museum hat sie dann für seine 1889 neu gestalteten Schauräume übernommen.
Datierung
um 1874Abteilung / Sammlung
3. Zoologie (Wirbellose ohne Insekten) > Evertebrata VariaSammlungseingang: um 1874