Thema: Mineralien aus Österreich
Granat (Almandin) in Form einer Dose
(Fe,Mg)3Al2[SiO4]3, kubisches Kristallsystem
Die ovale dunkelrote Dose hat die Maße 7,5 x 5,0 x 3,0 cm, die Wandstärke misst nur zwischen 2.2-2.5 mm. Der Dosenunterteil ist aus einem Kristall gefertigt. Der Oberteil ebenfalls. Eine schlichte Goldfassung hält Ober- und Unterteil zusammen.
Bis zu faustgroße, mit Chlorit überzogene Almandin Kristalle können auch heute noch im Pusygraben bei Lölling gefunden werden. Die Granatfundstelle wurde früher mit dem ehemaligen Gehöft "Unterer Grabner" angegeben. Die hier gefundenen Almandine sind im Inneren sehr trüb und rissig. Dennoch wurden diese Granate im 18. Jh. Kunstgewerblich verwendet, wie man aus wenigen Beispielen weiß. Das Naturhistorische Museum Wien besitzt eine Zierdose, allerdings ist im Inventarbuch die irreführende Herkunft mit "ex Stubalpen in finibus Styria et Carinthia“ vermerkt.
Datierung
Fertigung 2. Hälfte 18. JahrhundertFundort
Pusygraben > Lölling > Saualpe > Kärnten > Österreich± 200 km vom NHM entfernt
Größe
7.5 x 5 x 3 cmAbteilung / Sammlung
Mineralogie-Petrographie > EdelsteineSammlungseingang: vor 1806
Inventarnummer
Ay928Saal / Vitrine
IV / 110Website Abteilung
NHM - Mineralogie-PetrographieWebsite Sammlung
NHM - Sammlung EdelsteineWeiter zum vorherigen und nächsten Objekt ...
Zusatzinformation
Das genetisch äußerst interessante Vorkommen liegt im Pusygraben bei Lölling. Die bis 15 cm großen Granatkristalle, die im Randbereich einer Serpentinitlinse zum umgebenden Staurolith-Granat-Glimmerschiefer in Chloritfels eingelagert sind, werden als Reaktionsbildung im Zuge metamorphogener Einflüsse gedeutet.
Fundort: Laut historischem Inventareintrag in dem von Andreas Xaverius Stütz (1747-1806) verfassten Sammlungsinventar stammt der Granat "ex Stubalpe in finibus Styria et Carinthia“; moderne Vergleichsanalysen führen jedoch zur Fundortangabe Pusygraben bei Lölling, Saualpe, Kärnten, wo in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mehrere bis ca. 15 cm große, idiomorphe Kristalle gefunden werden konnten. Die Kristalle zeigen mitunter ein beachtliches Gewicht von ca. 2.5 Kilogramm und haben eine typische grünliche Chlorit-Rinde.