Thema:  Detektivarbeit an menschlichen Überresten

Dekapitation

Schnittspuren weisen auf Enthauptung hin
Die Kartenfunktionalität
ist von aktiviertem Javascript abhängig
Halswirbel von unten mit Hiebspuren (Vösendorf OSTE_25517, Grab 89); Foto: W. Reichmann, NHM Wien
Halswirbel von unten mit Hiebspuren (Vösendorf OSTE_25517, Grab 89); Foto: W. Reichmann, NHM Wien
Halswirbelsäule mit Schnittspur durch den 6. Und 7. Halswirbel (Mödling Goldenen Stiege Grab 334); Foto: W. Reichmann, NHM Wien
Halswirbelsäule mit Schnittspur durch den 6. Und 7. Halswirbel (Mödling Goldenen Stiege Grab 334); Foto: W. Reichmann, NHM Wien

Der zweite Halswirbel (Abb. 1) zeigt an der Unterseite eine glatte Schnittfläche durch den Wirbelkörper und das rechte Zwischenwirbelgelenk. Eine Schnittspur durch den 6. und 7. Halswirbel ist an der Halswirbelsäule (Abb. 2) erkennbar. Diese Schnittspuren weisen auf Dekapitationen hin. Bei den awarenzeitlichen Populationen wurden derartige Schnittspuren bisher nur in den Gräberfeldern von Vösendorf und Mödling beobachtet.

Datierung

Awarenzeit, 600 - 800 n. Chr.

Fundort

Vösendorf > Niederösterreich > Österreich

± 10 km vom NHM entfernt

Abteilung / Sammlung

Anthropologie > Osteologie

Sammlungseingang: Grabungen 2002, Bundesdenkmalamt, Grabungsleiter Franz Sauer.

Inventarnummer

OSTE25517, Grab 89 und Grab 334

Website Abteilung

NHM - Anthropologie

Website Sammlung

NHM - Sammlung Osteologie

Weiter zum vorherigen und nächsten Objekt ...

Zusatzinformation

Enthauptungen waren und sind in verschiedenen Kulturen eine Todesstrafe. Enthauptungen wurden mit einer Axt bei aufgelegtem Kopf, mit einem scharfen Schwert oder Säbel mit Schwung, oder ab 1789 mit einer Guillotine durchgeführt.

Zitate

Wiltschke-Schrotta, K., Stadler, P. 2005: Beheading in Avar times (630-800 A.D.). Acta medica Lituanica, Vol. 12 No 1, 58–64.
Pany-Kucera, D., Wiltschke-Schrotta, K. 2017: Die awarische Bevölkerung von Vösendorf/S1. Annalen des Naturhistorischen Museums 119A, S. 5–31.

Siehe auch folgende Inhalte ..