Thema:  Die osteologische Sammlung >  Auf den Zahn gefühlt

Zahnstein

Ein Archiv früher Ernährungsweisen
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Zahnstein an Unterkieferzähnen; Foto: W. Reichmann, NHM Wien
Zahnstein an Unterkieferzähnen; Foto: W. Reichmann, NHM Wien
alter Zahnstein chemisch aufgelöst; Foto: W. Reichmann, NHM Wien
alter Zahnstein chemisch aufgelöst; Foto: W. Reichmann, NHM Wien
Untersuchung am Mikroskop; Foto: W. Reichmann, NHM Wien
Untersuchung am Mikroskop; Foto: W. Reichmann, NHM Wien
archäologisches Stärkekorn; Foto: W. Reichmann, NHM Wien
archäologisches Stärkekorn; Foto: W. Reichmann, NHM Wien
Süßkartoffel, anhand des Stärkekorns identifiziert; Foto: W. Reichmann, NHM Wien
Süßkartoffel, anhand des Stärkekorns identifiziert; Foto: W. Reichmann, NHM Wien

Im Zahnstein enthaltene Teilchen geben Aufschluss über Ernährungsweisen. Vor allem Pflanzennahrung enthält mikroskopische Strukturen, wie z. B. Stärkekörner, die sich beim Kauen lösen und am Zahn haften bleiben. Werden die Zähne zu wenig oder gar nicht geputzt, wächst der Zahnstein. Noch nach Jahrtausenden können unter dem Mikroskop Tier- und Pflanzenteilchen identifiziert werden, da sie artspezifische Formen, Größen und Farben aufweisen. So kann bestimmt werden, was gegessen worden ist.

Datierung

Frühmittelalter

ca. 500 bis 1050

Fundort

Gars Thunau > Niederösterreich > Österreich

± 70 km vom NHM entfernt

Abteilung / Sammlung

Anthropologie > Osteologie

Sammlungseingang: Zeitpunkt und Person Sammlungseingang: Grabungen 1965–2015, Universität Wien

Website Abteilung

NHM - Anthropologie

Website Sammlung

NHM - Sammlung Osteologie

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Zusatzinformation

Auf diese Art wurde erwiesen, dass prähistorische Küstenvölker Südamerikas Süßkartoffeln und Palmenfrüchte aßen sowie Heilpflanzen nutzten. Generellere Informationen zu frühen Ernährungsweisen können auch mittels Isotopenanalysen ermittelt werden.

Zitate

Boyadjian, CHC.; Eggers, S., and Scheel-Ybert R. (2016): Evidence of plant foods obtained from the dental calculus of individuals from a Brazilian shell mound. In: Wild Harvest: Plants in the Hominin and Pre-Agrarian Human Worlds, edited by Karen Hardy and Lucy Kubiak-Martens. Oxford; Philadelphia: Oxbow Books, S. 215-240.

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