Zähne als Werkzeuge
Auffallende AbnutzungsspurenDie Einkerbungen an den unteren Schneidezähnen dieser 25-30-jährigen Frau (Inv. Nr. 25666) sind spezielle Abnützungsspuren, die z. B. durch regelmäßiges Halten einer Schnur oder eines Fadens mit den Zähnen entstanden sein könnten; Foto: W. Reichmann, NHM Wien

Werden die Zähne routinemäßig als "dritte Hand“ oder Werkzeug benutzt, entstehen unheilbare und – je nach Tätigkeit – charakteristische Abnutzungserscheinungen. Die Untersuchung derartiger Veränderungen an Zähnen aus archäologischen Kontexten kann Rückschlüsse auf häufiges Verhalten ermöglichen. So wurden z. B. Pfeifenraucher, Netzwerfer, Lippenschmuckträger, Lederweichmacherinnen und Menschen mit chronischen Zahnschmerzen identifiziert.
Datierung
Awarenzeit, 600 - 800 n. Chr.Fundort
Vösendorf > Niederösterreich > Österreich± 10 km vom NHM entfernt
Abteilung / Sammlung
Anthropologie > OsteologieSammlungseingang: Grabung 2002, Bundesdenkmalamt, Grabungsleiter Franz Sauer
Inventarnummer
OSTE25666Website Abteilung
NHM - AnthropologieWebsite Sammlung
NHM - Sammlung OsteologieWeiter zum vorherigen und nächsten Objekt ...
Zitate
Pany-Kucera Doris, Wiltschke-Schrotta Karin (2017): Die awarische Bevölkerung von Vösendorf/S1 – Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien 119A: 5–31.