Thema: Die Hymenoptera-Sammlung
Pharaoameise
Monomorium pharaonis
Die Pharaoameise (Monomorium pharaonis) gehört zur Unterfamilie der Knotenameisen (Myrmicinae) und ist eine der kleinsten Ameisenarten. Ihre ursprüngliche Herkunft wird in Indien vermutet, sie wurde jedoch schon im 19. Jahrhundert in Europa eingeschleppt. Heutzutage ist sie ein weltweit verbreiteter Kulturfolger. In den gemäßigten Breiten lebt sie vorrangig in Gebäuden mit gleich bleibend hoher Temperatur wie z. B. Treibhäusern, Großküchen und Bäckereien. Ein ernstzunehmendes Problem stellt die Pharaoameise in Krankenhäusern dar: Von Blut und Eiter angelockt kriecht sie unter Wundverbände von Patienten und überträgt Krankheiten.
Darüber hinaus kann sie aufgrund ihrer geringen Größe in medizinische Geräte wie Kanülen, Katheter etc. eindringen und diese dadurch verunreinigen. Die Pharaoameise kommt auch in Privathaushalten vor. Da sie in Stresssituationen Satellitennester bildet, ist es ratsam einen Fachmann zur Bekämpfung heranzuziehen. Die Nester ihrer Kolonien legt die Pharaoameise an gut versteckten Stellen im Mauerwerk an. Dabei wird die wärmste Stelle im Gebäude bevorzugt. Ein Nest enthält im Gegensatz zu anderen Ameisenarten immer mehrere Königinnen. Ungestörte Populationen können aus über 300.000 Einzeltieren bestehen. Anders als die in Mitteleuropa einheimischen Ameisen ist die Pharaoameise das ganze Jahr über aktiv. Freilandfunde sind aus Österreich bisher nicht bekannt. Ameisen gehören zu den Stechimmen. Das hier abgebildete Exemplar wurde von Anton Handlirsch in Istrien gesammelt. Die Pharaoameise gehört in Österreich zu den Neobiota.
Datierung
19. JahrhundertFundort
Istrien > Kroatien± 390 km vom NHM entfernt
Abteilung / Sammlung
2. Zoologie (Insekten) > HymenopteraSammlungseingang: Anton Handlirsch