Thema: Die Coleoptera-Sammlung
Einer für alle, alle für einen
Fach- und länderübergreifende Zusammenarbeit


In Zeiten, in denen finanzielle Resourcen zum limitierenden Faktor werden und die zunehmende Spezialisierung in den diversen Wissensgebieten die Forscher in immer enger begrenzte Forschungszweige zwingt, gewinnen synergetische wissenschaftliche Symbiosen wesentlich an Bedeutung.
War es bisher schon üblich, bei Forschungsreisen die Interessen anderer Kollegen zu berücksichtigen, zumindest soweit es die angewandten Methoden erlaubten, wird seit einiger Zeit noch mehr Bedacht genommen, fachübergreifende Themenkomplexe abzudecken. Dies äussert sich z.B. in gemeinsam durchgeführten Forschungsreisen. Hierbei werden nicht nur Teilnehmer aus anderen Sammlungsbereichen des Museums berücksichtigt, sondern auch Wissenschaftler aus anderen Ländern, speziell wenn diese an gemeinsamen Forschungsprojekten beteiligt sind. Beispielgebend hierfür ist die enge Zusammenarbeit der terrestrischen Käfersammlung mit dem Naturhistorischen Museum der Universität in Kopenhagen und der Canadian National Collection in Ottawa (CNC, Kanada). Dadurch konnten die Kosten für die gemeinsam durchgeführten Forschungsreisen (z.B. Myanmar und Vietnam) deutlich reduziert und die wissenschaftlichen Ergebnisse maximiert werden (Abb. 2). Diese Form der Kooperation setzt sich in weiterer Folge auch in gemeinsam erarbeiteten, qualitativ hochwertigen Publikationen fort, die nur dadurch möglich werden weil mehrere Autoren ihr spezielles Fachwissen einbringen, welches sich eine Einzelperson in kurzer Zeit niemals aneignen kann (Beispiel: Abb. 1).
Als Beispiel für eine ungewöhnliche Zusammenarbeit sei noch die Kartierung der Mineralienlagerstätten (und die Erforschung deren Mineralienvorkommen) von Myanmar erwähnt, die Dr. H. Schillhammer als spin-off während einer insektenkundlichen Reise nach Myanmar initiierte und nun in Zusammenarbeit mit der mineralogischen Abteilung des NMW (Dr. Uwe Kolitsch) und Geologen vor Ort auf entsprechendes wissenschaftliches Niveau gehoben wurde (Abb. 3).