Thema: Die Schmetterlingssammlung
Der Kaisermantel
Argynnis paphia


Eine imposante und leuchtend gefärbte Erscheinung unserer Laubmischwälder und blütenreichen Waldlichtungen ist der zu den Edelfaltern (Nymphalidae) gehörende Kaisermantel (Argynnis paphia). Die großen Falter (Flügelspannweite über 6 cm) segeln elegant um blühende Goldruten und können mitunter in größerer Zahl Waldwege beleben (Abb. 1). Der Kaisermantel ist in ganz Europa und Nordafrika verbreitet. In Mitteleuropa geht sein Vorkommen bis etwa 1000 m Seehöhe. Die Männchen (Abb. 2) sind leuchtend orange gefärbt, die Weibchen sind etwas dunkler mit einem grünlichen Farbhauch. Die Unterseite der Hinterflügel ist grünlich mit einem hellen Schlierenmuster (Abb. 3). In Mitteleuropa fliegt die Art in einer Generation. Die Raupen sind dunkelbraun und haben bräunliche, verästelte Dornen am ganzen Körper. Auf dem Rücken tragen sie zwei dünne, eng nebeneinanderliegende, gelbe Linien. Hinter dem Kopf wird ein dunkles Dornenpaar, wie Fühler nach vorne gestreckt. Die Raupen fressen an Echtem Mädesüß (Filipendula ulmaria) oder an verschiedenen Veilchen-Arten (Viola). Die Biologie ist besonders interessant: die Weibchen legen ihre Eier an den Stämmen von Kiefern und Fichten ab. Dabei handelt es sich um Baumstämme, die in der Nähe von Veilchenbeständen stehen. Die geschlüpften Raupen verstecken sich in Ritzen der Rinde, um dort überwintern zu können. Erst im Frühjahr werden die Raupen wieder aktiv und wandern selbständig den Baumstamm hinunter, um eine Nahrungspflanze zu suchen.
Fundort
Bad Waltersdorf > Steiermark > Österreich± 120 km vom NHM entfernt