Thema: Die Schmetterlingssammlung
Fenster-Flügel
Durchsichtige oder glasige Areale auf den Flügeln






Die Flügel der Schmetterlinge sind beschuppt und tragen die Farben und Flügelzeichnungen. Bei verschiedensten Schmetterlingsgruppen kommen Formen vor, die durchsichtige oder glasige Areale ("Fenster“) auf den Flügeln aufweisen. Bei manchen Tagfaltern, die ausschließlich in den tropischen Wäldern Mittel- und Südamerikas beheimatet sind, findet man ausgedehnte glasige Bereiche auf den Flügeln (Abb. 1). Die dunkle Flügeladerung tritt deutlich hervor (Abb. 2). Die durchsichtigen Areale sind entweder spärlich mit farbigen Flügelschuppen besetzt oder weisen überhaupt nur haarförmige Schuppen auf (Pfeil in Abb. 3). Man kann annehmen, dass durchsichtige Flügel zur "Auflösung“ der Umrisse des Schmetterlings beitragen und er daher von Fressfeinden schlechter gesehen wird. Unter den Tagfaltern gibt es weitere Formen mit transparenten Flügeln zum Beispiel in der Familie Riodinidae (Abb. 4). Im Bereich der Nachtfalter sind es vor allem Bärenspinner, die durchsichtige Areale auf den Flügeln ausgebildet haben. In der Neotropis (Mittel- und Südamerika) gibt es unzählige Arten, die dadurch eine gewisse Ähnlichkeit mit Hautflüglern (Wespen und Bienen) annehmen (Abb. 5-6), was man als Mimikry bezeichnet. Noch eindrucksvoller ist die "Nachahmung“ von Wespen oder Hornissen bei der Familie der Glasflügler (Sesiidae) (Abb. 7). Der Hornissen-Glasflügler (Sesia apiformis) ist einer der seltenen einheimischen Vertreter dieser Familie und seine Ähnlichkeit mit einer Hornisse ist verblüffend.