Gefäß mit Spinn- und Webszene aus Sopron

In der Hallstattzeit lag auf dem Burgberg von Sopron (Várhely) eine befestigte Höhensiedlung, in der Nähe befanden sich Hügelgräber. In reichen Gräbern wurden 30 oder mehr Keramikgefäße als Grabbeigaben gefunden, besonders beeindruckend sind jene, die szenische Darstellungen tragen.
Auf dem in einem reichen Frauengrab aufgefundenen Gefäß hat man Bilder von spinnenden und webenden Personen geritzt. Es zeigt, dass das Textilhandwerk ein wichtiger Bereich im Leben der Menschen war. Weitere Darstellungen auf dem Gefäß erzählen von Musik und Tanz und auch von kultischen Handlungen.
Datierung
Hallstattzeitum 600 v. Chr.
Fundort
Sopron > Gyor-Moson-Sopron > Ungarn± 60 km vom NHM entfernt
Abteilung / Sammlung
Prähistorie > Ältere EisenzeitSammlungseingang: 1892, Ausgrabung der Anthropologischen Gesellschaft Wien und der Prähistorischen Abteilung des NHM
Inventarnummer
35.424Website Abteilung
NHM - PrähistorieWebsite Sammlung
NHM - Sammlung Ältere EisenzeitWeiter zum vorherigen und nächsten Objekt ...
Zusatzinformation
In der klassischen Antike war das Textilhandwerk, besonders das Spinnen und Weben, mythologisch verbrämt. Die Schicksalsgöttinnen, drei weise Frauen, spannen den Lebensfaden und schnitten ihn ab – ihnen oblag mit dieser rituellen Handlung symbolisch die Kontrolle über die menschliche Lebenszeit.