Thema: Die Bronzezeit-Sammlung
Reiche Frauentracht der Frühbronzezeit
Ältesten Nachweis für farbig gestreiften Stoff in Europa


Bei archäologischen Ausgrabungen kann man vor allem den Bronzeschmuck und die metallenen Kleidungsverschlüsse finden. Mit Glück sind auch Reste der Textilien vorhanden, wie bei dem reichen Frauengrab aus Franzhausen. Bei den Geweben handelt es sich zudem um den ältesten Nachweis für einen farbig gestreiften Stoff in Europa. So kann man eine Idee davon bekommen, wie sich Menschen aus vergangenen Zeiten kleideten.
Besonders auffallend war der Kopfschmuck der Frauen in Form von Stirnbändern oder Lederkappen, von denen noch die verzierten Bronzeblechstreifen erhalten sind. Ein besonders prunkvoller Kopfschmuck war eine gebogene, aus Blechstreifen mit Buckelverzierung gestaltete Bronzezierde. Diese Kopfzierde gibt es nur in Franzhausen und Hafnerbach.
Datierung
Frühe Bronzezeitca. 2000 v. Chr.
Fundort
Hafnerbach im Traisental > Niederösterreich > Österreich± 70 km vom NHM entfernt
Abteilung / Sammlung
Prähistorie > Prähistorische TextilienSammlungseingang: Der Fund ist eine Schenkung der Marktgemeinde Hafnerbach anlässlich der Wiedereröffnung der Prähistorischen Schausammlung im September 2015
Saal / Vitrine
XIWebsite Abteilung
NHM - PrähistorieWebsite Sammlung
NHM - Sammlung Prähistorische TextilienWeiter zum vorherigen und nächsten Objekt ...
Zusatzinformation
Das Gewand mit dem auffallenden Kopfputz dürfte einer bedeutenden Persönlichkeit gehört haben. Die rekonstruierte Tracht muss auf zeitgleiche Betrachter sehr imposant gewirkt haben, einerseits aufgrund der Menge an verwendeter Bronze, andererseits auch durch die sehr spezielle Form. Wird das Gewand in der Nacht bei Feuerschein getragen, dann glänzt die Bronze sehr intensiv und schwebt wie ein goldener Mond über dem Kopf der Trägerin. Die Mondsichel ist auch etwa auf der Himmelsscheibe von Nebra (Deutschland) ein wichtiges Symbol.