Thema:  Höhlen und Karst

Kleine Löcher verraten einen ehemaligen Stausee

Röhrenkarren entstanden beim eiszeitlichen Aufstau des Traisenflusses.
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Abgebrochener Felsblock der Höhlendecke mit Röhrenkarren; Foto: A. Schuhmacher, NHM-Wien
Abgebrochener Felsblock der Höhlendecke mit Röhrenkarren; Foto: A. Schuhmacher, NHM-Wien

Die genaue Untersuchung eines Naturdenkmals bei St. Aegyd am Neuwalde (NÖ) ergab, dass es sich um sogenannte Röhrenkarren handelt: unzählige fingerdicke Löcher, die an den Decken mehrerer kleiner Höhlen senkrecht nach oben ragen. Weltweit sind diese nur von wenigen Kalkklippen an Seeufern beschrieben. Sie entstehen bei stark schwankendem Wasserspiegel durch das Einschließen von Luftblasen an der Decke und in der Folge durch Gesteinsauflösung aufgrund des erhöhten CO2-Drucks und der damit verbundenen Kohlensäure im Kondenswasser. Nördlich von St. Aegyd zeigen die fossilen Formen, dass hier während der Eiszeit ein zuvor unbekannter Bergsturz die Traisen für einige tausend Jahre um bis zu 100 m aufgestaut hat, was einen 7 km2 großen See verursachte.

Datierung

Jungpleistozän

Fundort

St. Aegyd am Neuwalde > Niederösterreich > Österreich

± 70 km vom NHM entfernt

Abteilung / Sammlung

Geologie-Paläontologie > Karst & Höhle

Inventarnummer

NHMW 2018/0109/0001

Website Abteilung

NHM - Geologie-Paläontologie

Website Sammlung

NHM - Sammlung Karst & Höhle

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