Schreibersit
(Fe,Ni,Cr)3P, tetragonales Kristallsystem


Schreibersit, ein Eisen-Nickel-Phosphid mit der chemischen Formel (Fe,Ni,Cr)3P, ist ein metallisch glänzendes, silbrig- bis Zinn-weißes Mineral, welches sich unter reduzierten Bedingungen bildet (ohne frei verfügbarer Sauerstoff). Das Mineral tritt akzessorisch, also lediglich als Nebengemengteil und oft gemeinsam mit Troilit [FeS] und Cohenit [(Fe,Ni)3C] primär in Form von Einschlüssen in der metallischen Eisen-Nickel-Matrix von Eisenmeteoriten auf. Das Vorkommen ist aber nicht nur auf Eisenmeteoriten beschränkt. Schreibersit tritt ebenso in einzelnen Vertretern aus anderen Meteoritengruppen, vor allem in den sogenannten Pallasiten auf. Pallasite sind eine Gruppe von Stein-Eisen-Meteoriten die vor allem aus einer Eisen-Nickel-Matrix mit großen Kristallen von Olivin (ein Eisen-Magnesium-Silikat) zusammengesetzt sind. Es ist bekannt, dass Schreibersit bei der Ausbildung der sogenannten Widmannstättenschen Figuren und damit bei dem Abkühlen von metallischen Asteroidenkernen von Bedeutung ist.
Abteilung / Sammlung
Mineralogie-Petrographie > MeteoritenInventarnummer
G8357, D2160Saal / Vitrine
VWebsite Abteilung
NHM - Mineralogie-PetrographieWebsite Sammlung
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Zusatzinformation
Das Mineral Schreibersit wurde nach Carl Franz Anton Ritter von Schreibers (1775-1852) benannt, welcher in der Zeit von 1806-1851 als Direktor der Wiener "Naturalienkabinette“ tätig war. Unter seiner Leitung begannen die ersten wissenschaftlichen Studien von Meteoriten in Wien, die Meteoritensammlung wurde um zahlreiche historisch wertvolle Proben erweitert, und die Sammlung wurde erstmals in einem eigenen Saal ausgestellt.
Neben dem häufigen Vorkommen von Schreibersit in Eisen- und Stein-Eisen-Meteoriten sind nur wenige irdische Vorkommen, wie z.B. in Fulguriten (durch Blitzeinschläge entstandene Gesteine) und den Basalten der Diskoinsel vor Grönland, bekannt.