Thema: Neobiota
Amerikanischer Riesen-Leberegel - ein invasiver Parasit in Europa
Fascioloides magna (BASSI 1875)

Der Amerikanische Riesenleberegel lebt als Parasit in der Leber von Huftieren, in erster Linie von Hirschen. Zwischenwirte sind Wasserlungenschnecken. In ihnen kommt es zu starker Vermehrung der Larven, die als Schwimmlarven die Schnecke verlassen und sich auf Pflanzen einkapseln. Werden diese von Huftieren verschluckt, wandern die Egel in die Leber, wo sie nach Erreichen der Geschlechtsreife paarweise in Kapseln leben und tausende Eier produzieren, die mit der Gallenflüssigkeit und den Fäkalien ins Freie gelangen. Aus den Eiern schlüpfen wieder Larven, die Schnecken befallen. Der Parasit wurde im 19. Jahrhundert mit Wapitis aus Nordamerika nach Europa eingeschleppt. Der erste Nachweis in Österreich in freier Natur gelang 2000 in den Donauauen südöstlich von Wien. Die parasitologische Arbeitsgruppe am NHM befasst sich vor allem mit epidemiologischen Aspekten der Parasiten in den Schnecken.
Datierung
2006Fundort
Fischamend > Niederösterreich > Österreich± 20 km vom NHM entfernt
Abteilung / Sammlung
3. Zoologie (Wirbellose ohne Insekten) > Evertebrata VariaSammlungseingang: Heinrich Prosl, Mai 2006
Inventarnummer
NHMW- EV-19923Website Abteilung
NHM - 3. Zoologie (Wirbellose ohne Insekten)Website Sammlung
NHM - Sammlung Evertebrata VariaWeiter zum vorherigen und nächsten Objekt ...
Zusatzinformation
Der Amerikanische Riesenleberegel, ein Parasit von Huftieren, wurde aus Amerika nach Europa eingeschleppt und breitet sich in den letzten Jahren in Mittel und Osteuropa als invasive Art aus.