Thema: Neobiota
Lindenwanze
Oxycarenus lavaterae



Das etwa 6 mm große Exemplar entstammt der lokalfaunistischen Sammlung von Otto Kurz. Es ist insofern interessant als es der erste Nachweis der Lindenwanze aus Österreich ist, lange vor Etablierung der Art in Mitteleuropa in den 1990er Jahren. Man geht daher von einer Verschleppung aus dem Mittelmeerraum aus. Die Art ernährt sich saugend von Malvengewächsen und wird deshalb auch Malvenwanze genannt. Den Namen Lindenwanze bekam sie wegen ihrer Massenansammlungen in Herbst, die häufig an Lindenstämmen (z. B. Baumalleen in Wien) zu beobachten sind. Die Überwinterung der Kolonien erfolgt in den Baumkronen.
Datierung
10.06.1966Fundort
Hohe Wand > Niederösterreich > Österreich± 50 km vom NHM entfernt
Größe
6 mmAbteilung / Sammlung
2. Zoologie (Insekten) > HemipteraSammlungseingang: 1998, Otto Kurz
Inventarnummer
HEMI 021 191Website Abteilung
NHM - 2. Zoologie (Insekten)Website Sammlung
NHM - Sammlung HemipteraWeiter zum vorherigen und nächsten Objekt ...
Zusatzinformation
Die Lindenwanze (Oxycarenus lavaterae) wird heute der Familie Oxycarenidae zugezählt, welche früher eine Unterfamilie der Bodenwanzen (Lygaeidae) bildete. Die ursprünglich im westlichen Mittelmeerraum verbreitete Art breitete sich ab Ende des 20. Jhd. kontinuierlich in Mitteleuropa aus und ist bei uns ein Neueinwanderer. 2001 wurde erstmals Massenauftreten in Österreich dokumentiert (RABITSCH & ADLBAUER 2001).