Thema: Neobiota
Orientalische Mauerwespe
Sceliphron curvatum (Smith, 1870)
Die Orientalische Mauerwespe ist eine Grabwespe, die in den 70er Jahren nach Europa eingewandert ist. Ursprünglich stammt sie aus Zentralasien (Indien, Nepal, Pakistan) und gehört damit bei uns zu den Neobiota.
Die Mauerwespe ist wie alle Grabwespen eine solitäre Art. Sie kann häufig in menschlicher Nähe beobachtet werden und fällt vor allem durch die Lehmtönnchen auf, die sie zur Aufzucht ihres Nachwuchses an verschiedensten Stellen baut. Es kommt recht häufig vor, dass die Orientalische Mauerwespe an sonnigen Sommertagen bei geöffneten Fernstern in Wohnungen fliegt, um dort ihre Lehmnester zu bauen. Das kann auch mal auf Bilderrahmen, an Büchern, Betten, Schränken oder Vorhängen sein. Für den Menschen ist die Wespe jedoch nicht gefährlich oder schädlich. Die locker aneinandergereihten Serien einzelner Lehmtöpfe befüllt die Grabwespe mit Spinnen, die zuvor durch einen Stich gelähmt wurden und dem Nachwuchs als Proviant dienen.
Die ca. 2cm lange Wespe kennzeichnet eine außergewöhnlich lange, schlanke Wespentaille, sowie eine charakteristische dunkle Färbung mit gelber bis rotbrauner Zeichnung.
Das abgebildete Tier stammt aus der wissenschaftlichen Sammlung des Naturhistorischen Museums in Wien und wurde vom früheren Kurator der Sammlung, Dr. Stefan Schödl, in Bad Fischau-Brunn gefunden.
Grabwespen gehören zu den Stechimmen.
Datierung
1970erFundort
Bad Fischau-Brunn > Niederösterreich > Österreich± 50 km vom NHM entfernt