Thema: Neuerwerbungen
Steinmeteorit Kheneg Ljouad
Ein heller Feuerball in Südmarokko
Kurz vor Mitternacht des 12. Juli 2017 wurde über weiten Teilen Südmarokkos ein heller Feuerball gesichtet, dessen Flug durch die Atmosphäre von lauten Detonationsgeräuschen begleitet war. Durch Berichte auf nationalen Fernsehsendern erregte das spektakuläre Ereignis – verbunden mit der Aussicht auf Meteoritenfunde - landesweites Aufsehen. Das wahrscheinliche Fallgebiet des Meteoriten lag in einer vom Militär kontrollierten Zone in der Wüstenregion nahe der Grenze zu Algerien. Es waren auch Soldaten und Nomaden, die dort als erste mit der Meteoritensuche begannen und denen dann bald die "Meteoritenjäger“ nachfolgten. Aufgrund der extrem hohen Temperaturen, die im Juli in der betreffenden Wüstenregion herrschten, kamen drei Einheimische bei der Meteoritensuche ums Leben. Insgesamt wurden zahlreiche Einzelstücke mit einer Gesamtmasse von über 10 kg aufgesammelt, wobei viele davon vollständig mit Schmelzkruste überzogen waren.
Das hier gezeigte Stück ist ein quaderförmiges Fragment, das rund zur Hälfte von frischer Schmelzkruste überzogen ist. An den Bruchflächen ist die homogene hellgraue Grundmasse des Meteoriten erkennbar. Das Exemplar gelangte 2017 durch Ankauf in die Sammlung und ist derzeit im Saal V, Vitrine 85 ausgestellt.
Datierung
Beobachteter Meteoritenfall am 12. Juli 2017Fundort
Kheneg Ljouad > Guelmine Es Smara > Marokko± 3100 km vom NHM entfernt
Größe
8,5 x 6,5 x 4 cm; 359,8 gKlassifikation
Gewöhnlicher Chondrit (LL5/6)Abteilung / Sammlung
Mineralogie-Petrographie > MeteoritenSammlungseingang: 2017 durch Ankauf