Thema: Die Gesteinssammlung
Riebeckitgneis
Auch Forellengneis genannt


Dieser Riebeckitgneis, aufgrund seiner markanten Musterung auch "Forellengneis“ genannt, wurde 2016 im Aushubmaterial des niederösterreichischen Anteils des Semmering-Basistunnels gefunden. Dieser Tunnel ist ein im Bau befindlicher Eisenbahntunnel (Baubeginn: 2012, geplantes Bauende: 2025), der nach seiner Fertigstellung Gloggnitz in Niederösterreich mit Mürzzuschlag in der Steiermark verbinden wird. Der Tunnel durchschneidet unterschiedlichste Gesteine der Grauwackenzone, der Semmering-Einheit und der Wechsel-Einheit - die Geologie des Trassenverlaufs ist also sehr vielfältig. Aushubmaterial des niederösterreichischen Anteils des Semmering-Basistunnels wird vom NHM regelmäßig besammelt, um die auftretenden Gesteine und Mineralien zu dokumentieren, wissenschaftlich zu bearbeiten und letztendlich in die Sammlungen des NHM zu integrieren. Derzeit wurden bereits über 50 verschiedene Mineralarten nachgewiesen (siehe untenstehenden Fundort-Link mit Literaturangaben).
Die drei Fotos des Riebeckitgneis-Stücks zeigen aus unterschiedlichen Blickrichtungen die "Forellen“-Musterung. Sie kommt dadurch zustande, dass ein ursprüngliches Alkalirhyolith-Gestein tektonisch sehr stark ausgewalzt wurde. Dabei kristallisierte der dunkle Bestandteil - Riebeckit (ein Natrium-Eisen-Silikat-Mineral der Amphibol-Familie) in einem streifigen Muster. Die dunklen schmalen Adern sind Quarzgängchen, die erkennbar tektonisch deformiert und zerrissen wurden. In diesen Quarzgängchen fand sich stellenweise blassvioletter bis blassgrünlicher, derber Fluorit.
Datierung
ca. 165 Millionen JahreKreide
Fundort
Semmering-Basistunnel > Gloggnitz > Industrieviertel > Niederösterreich > Österreich± 70 km vom NHM entfernt
Größe
12 x 11,5 x 7 cmAbteilung / Sammlung
Mineralogie-Petrographie > GesteineSammlungseingang: 2018