Stuckmarmor
Breccia africana chiara



Stuckmarmor (auch Kunstmarmor oder Scagliola) ist ein Dekorstein bestehend aus (Alabaster) Gips, Hautleim (Knochenleim) und Farbpigmenten. Die gefärbten Massen werden marmorartig ineinander geknetet, zu sogenannten "Mörtellaiben (auch Marmorbrot oder Marmorkuchen)“ gepresst und in Scheiben geschnitten, die auf den Untergrund appliziert werden. Nach der Härtung wird die Oberfläche des Stuckmarmors zuerst geschliffen und dann poliert.
Die Verwendung von Stuckmarmor reicht bis ins römische Zeitalter zurück und erlebte ihre Renaissance in Italien ab dem 17. Jahrhundert. Häufig wurde er an Wänden und für Pfeiler/Pilaster und auch für Skulpturen in Kirchen und Palästen verwendet, da es eine kostengünstige Alternative zu echtem Marmor war. Wenn Naturstein z.B. in Form von Säulen zu schwer für die Gebäudekonstruktionen war, kam Stuckmarmor ebenfalls zum Einsatz.
Im modernen Stuckhandwerk ist diese Technik kaum noch geläufig. Heutzutage kommt das Stuckhandwerk noch bei Restaurierungsarbeiten zur Anwendung, um nicht mehr verfügbare Natursteine ersetzen zu können.
Datierung
1889Fundort
Wien > Österreich± 1 km vom NHM entfernt
Größe
12,2 x 8,3 x 3,3 cmAbteilung / Sammlung
Mineralogie-Petrographie > Bau- und DekorgesteineSammlungseingang: 1886 als Geschenk von Herrn Anton Detoma (Wien)
Inventarnummer
F922Saal / Vitrine
I / Vitrine 137/1/7Website Abteilung
NHM - Mineralogie-PetrographieWebsite Sammlung
NHM - Sammlung Bau- und DekorgesteineWeiter zum vorherigen und nächsten Objekt ...
Zusatzinformation
Stuckmarmor "Breccia africana chiara" wurde für die Türrahmen (Türgewände) in den Schausälen und in der Eingangshalle des NHM verwendet.
Kunstmarmor wirkt wärmer, Naturstein bleibt durch bessere Leitfähigkeit länger kühl, so kann man Kunsteine von echtem Naturstein unterscheiden. Da Kunstmarmor vorwiegend aus Gips besteht, weist er meist ein Netzwerk an feinen Rissen an der Oberfläche auf, im Gegensatz zu einem polierten Narurstein, der normal keine feine Risse zeigt.