Die 1. Zoologische Abteilung (Wirbeltiere)

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Wissenschaftliche Sammlung; Foto: Wellendorf, NHM Wien
Wissenschaftliche Sammlung; Foto: Wellendorf, NHM Wien
Abingdon-Galapagosschildkröte (4196): Foto: L. Lammerhuber
Abingdon-Galapagosschildkröte (4196): Foto: L. Lammerhuber
Tasmanische Tiger (Beutelwolf) (NMW ST 132)
Tasmanische Tiger (Beutelwolf) (NMW ST 132)
Exemplar in der Schausammlung; Foto: A. Schumacher, NHM Wien
Exemplar in der Schausammlung; Foto: A. Schumacher, NHM Wien
Westafrikanischer Stummelaffe (NMW ST 1489): Foto: A. Schumacher, NHM Wien
Westafrikanischer Stummelaffe (NMW ST 1489): Foto: A. Schumacher, NHM Wien

Die Wirbeltiere – bisweilen auch Schädeltiere (Craniota) genannt – umfassen eine ganze Reihe von Gruppen, die den meisten Menschen bekannt sind. Hierher gehören alle Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere. Insgesamt kennt man über 60.000 Arten, und es werden ständig neue beschrieben. Gut die Hälfte aller Wirbeltiere sind Knochenfische.

Am Naturhistorischen Museum sind die Wirbeltiere in der 1. Zoologischen Abteilung zusammengefasst, die sich in fünf verschiedene Sammlungen (Fische, Herpetologie, Vögel, Säugetiere und Archäozoologie) gliedert. Insgesamt verfügt die Abteilung über rund 1,5 Millionen Sammlungsobjekte.

118 Objekte der Abteilung "1. Zoologie (Wirbeltiere)"

Zusatzinformation

Man kennt Wirbeltiere aus fossilen Funden, die über 500 Millionen Jahre alt sind. Die frühesten Vertebraten (und einige wenige heutige Formen, z. B. Neunaugen) hatten noch keinen Kiefer, doch besaßen sie bereits die für Wirbeltiere typischen evolutiven Neuheiten wie das Innenskelett und einen abgesetzten Kopf. Weitere morphologische Besonderheiten sind u. a. ein mehrteiliges Gehirn, paarige Nieren und rote Blutkörperchen mit dem Blutfarbstoff Hämoglobin.

Wirbeltiere haben von der Tiefsee bis in den Luftraum und von Pol zu Pol alle Lebensräume erobert. Mit den ausgestorbenen Flugsauriern sowie den heute lebenden Vögeln und Fledermäusen haben drei der vier Wirbeltiergruppen die Fähigkeit entwickelt, aktiv zu fliegen, was außerhalb der Wirbeltiere nur den Insekten gelungen ist.

Die morphologische und ökologische Vielfalt von Wirbeltieren ist beeindruckend. Allein ihre Größenvariation erstreckt sich über ca. neun Zehnerpotenzen: von Fröschchen und winzigen Karpfenfischen mit weniger als einem Zentimeter Länge und dem Bruchteil eines Gramms an Gewicht bis hin zum Blauwal, dem größten bekannten Tier das jemals gelebt hat, mit einer Länge von über 30 Metern und einem Maximalgewicht von beinahe 200 Tonnen. Das Geheimnis hinter dieser Formenfülle ist wahrscheinlich die Vervielfachung von Genen, die bei allen Tieren für die Entwicklung wichtig sind (sog. Hox-Gene); diese zusätzlichen Kopien von Genen standen für neue Funktionen zur Verfügung, während die alten weiterhin ihre bisherigen Aufgaben wahrnehmen konnten.

Vor über 350 Millionen Jahren eroberten die Wirbeltiere das Land und haben danach ihre Abhängigkeit vom Wasser schrittweise immer weiter reduziert. Während Amphibien auch heute noch zumindest für die Fortpflanzung auf Wasser angewiesen sind, haben sich Reptilien, Vögel und Säugetiere durch flüssigkeitsgefüllte Eier mit Kalkschalen bzw. Lebendgeburt völlig vom Wasser emanzipiert. Wirbeltiere können somit auch trockenste Habitate bewohnen.

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